Adventskalender: Dritter Dezember

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Der Weg zur Krippe bei uns zu Hause

Es ist Anfang Dezember. Juli und Sarah, 3 und 4 Jahre alt können wie so viele andere Kinder das Weihnachtsfest kaum erwarten. Die Kinderaugen leuchten, Plätzchen werden gebacken. Sie schneiden aus Katalogen Spielsachen aus, bekleben und bemalen ihre Wunschzettel. Aus dem CD-Player ertönt das Lied „In der Weihnachtsbäckerei" und heute singt es Rolf Zuckowski bestimmt schon das zehnte mal. Beim Dekorieren helfen die Beiden fleißig mit. Lichterketten und den selbstgebastelten Fensterschmuck hängen wir gemeinsam auf. Weihnachtsmänner, Sterne, Teelichter und Engel werden im Haus auf den Regalen und Fensterbänken platziert. Auch den Adventskranz haben wir gemeinsam geschmückt.

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Aber das Beste in der Vorweihnachtszeit ist, der Weg zur Krippe bei uns zu Hause. Unsere Krippe hat auch schon einen Platz. Natürlich ist sie noch leer. Ein Ochse steht etwas einsam im Stall. Maria und Josef stehen mit einem Esel am anderen Ende im Wohnzimmer. Die Hirten mit ihren Schafen sind weit weg und befinden sich auf der Fensterbank in der Diele. Heilige Drei Könige haben Kamele dabei. Kaum sichtbar warten sie auf dem Regal in der Küche. Liebevoll werden die Figuren von Sarah und Juli im Haus verteilt. Auch die ganzen Schleichtiere kommen aus den Kinderzimmern.

Sie teilen sich brav in Zweierreihen auf und treten eine große 24-tägige Reise an. Die Treppe hinunter bis in die Diele, dann weiter ins Wohnzimmer. Ihr Ziel ist der Stall, die Krippe in Bethlehem gleich in unserem Wohnzimmer links hinten am Fenster. Alles ist jetzt in Bewegung. Eine lange Schlange von Schleichtieren bahnt sich einen Weg durch unser Haus. Jeden Tag werden alle Tiere mit Freude und Behutsamkeit von Sarah und Juli ein Stück näher an die Krippe gerückt. Stufe für Stufe – Stück für Stück geht es voran. Alles ist friedlich. Kein Schleichtier drängelt oder verliert die Geduld. Sarah und Juli wissen, wenn alle den Stall erreicht haben…

... dann ist es geschafft – dann ist endlich Weihnachten!!!  Auch Maria und Josef haben täglich ein Stück Weg hinter sich gebracht und erreichen den Stall. Die Hirten werden am 24.12. mit den Schafen um und in die Krippe gestellt und eine kleine Lichterkette beleuchtet nun den Stall.

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Dann endlich, wird auch das Jesus Kind zwischen Maria und Josef gelegt.

Unsere Schleichtiere werden zwischen dem 24. und 25. Dezember auch ihr großes Ziel erreichen und versammeln sich wie jedes Jahr in einem großen Halbkreis um die Krippe. Jeder soll das Jesus Kind sehen.

Heute sind Juli und Sarah 14 und 15 Jahre alt. Leider haben sich in den vergangen 3 Jahren keine Schleichtiere mehr bei uns zu Hause auf den Weg zur Krippe gemacht. Die Treppenstufen bleiben leer.

So hat wohl alles seine Zeit im Leben.

Eines ist geblieben – jedes Jahr erzählen die Beiden davon, wie die vielen Schleichtiere sich im Haus auf den Weg gemacht haben und wie oft sich Besucher gewundert haben, wieso die Tiere im ganzen Haus aufgestellt waren. Sie reden darüber - irgendwann mal im Dezember - wenn sie Mama`s sind, dann werden all die Schleichtiere von Kinderhand geführt wieder den Weg zur Krippe antreten.      

DANKE - für Eure kindlichen Phantasien und die unbeschwerte Vorweihnachtszeit in den vergangenen Jahren. ***Eure Mama***       

Ich wünsche allen Lesern eine friedliche und gesegnete Adventszeit.

Bianka Heber

 

Text: Bianka Heber
Bildnachweis: Familie Heber, privat
Türchengrafik: S.Terme