Adventskalender: Siebzehnter Dezember

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Es ist wieder soweit – wir befinden uns mitten in der sogenannten staden Zeit

Viele von uns nehmen sich Jahr für Jahr vor, dass die Adventszeit das nächste Mal ruhiger und weniger hektisch ausfallen wird.
Mit diesem Vorsatz ist es dann wie so manchem guten Vorsatz am Neujahrstag – was davon bleibt, zeigt uns wieder das Jahresende.
Ich mag es gerne, wenn für bestimmte Dinge einfach Zeit da ist – Zeit, ohne gleich wieder an das nächste Ereignis denken zu müssen.
Doch wie sieht die Realität denn aus? Kaum beschäftige ich mit einem Thema, schon überfällt mich das nächste Ereignis. Gedanken schießen mir durch den Kopf, was vor Heilig Abend noch alles erledigt werden muss. Da musst Du jetzt halt etwas komprimierter denken und handeln sagt meine innere Stimme zu mir. Und schon bin ich wieder mitten drin im Karussell des Hamsterrades. Und das ist jetzt erst mal nur die Betrachtung des privaten Umfeldes.

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So und jetzt schauen wir uns noch zusätzlich unseren beruflichen Arbeitsbereich vor Weihnachten an. Da läuft die sogenannte Jahres-End-Rallye, da müssen noch Auftragseingänge für die Zielerreichung gebucht werden, koste es was es wolle. So mancher Arbeitstag scheint hier gar nicht mehr enden zu wollen. Da kommt dann auch der Spruch: Wenn der 24Stunden-Tag nicht reicht, dann müssen wir eben noch die Nacht mit dazu nehmen.
Und zwischendurch wechseln wir dann wieder mal kurz mit unseren Gedanken in den Privatbereich. Da geht es im gleichen Takt weiter, wie im Job. –

Ach ja, das war doch noch etwas, was möglicherweise mit Weihnachten zu tun haben könnte. Da ist vor über 2000 Jahren ein kleines Kind geboren worden, das uns Menschen Heil und Erlösung bringen soll. Mit dem konzentrierten Blick auf das Kind in der Krippe kann ich tatsächlich etwas ruhiger werden, ein wenig innehalten.
Ich mag Krippen – sie strahlen eine große Ruhe und Beschaulichkeit aus.
Nichts von hektischen Einkäufen und Jahresendgeschäften, die noch erledigt werden müssen. Da liegt einfach das Kind in der Krippe und Maria und Josef stehen schützend um dieses Kind herum.

Ich wünsche Ihnen die Chance, trotz all ihrer Hektik und unaufschiebbaren Aktivitäten, das Kind in der Krippe wahrzunehmen. Es lässt uns tatsächlich zur Ruhe kommen. Gönnen Sie sich diese kleinen Auszeiten auch im Advent.

Ich schließe mit Karl Valentin: „Wenn die stade Zeit vorbei ist, dann wird es auch wieder ruhiger."

Ihr Hermann Seubelt

Text: Hermann Seubelt
Bildnachweis: Hermann Seubelt, privat
Türchengrafik: S.Terme