Adventskalender: Achter Dezember

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Zeitmanagement

Ich möchte Ihnen von einer Geschichte berichten, die mir bei einem Seminar zum Thema Zeitmanagement erzählt wurde. Es ging um ein Gespräch zwischen einem weisen Mönch und einem jungen Mann, der wissen wollte wie man so gelassen und glücklich wird. Der Mönch antwortete ihm, er würde Essen, wenn er isst, Trinken, wenn er trinkt und Schlafen, wenn er schläft. Anders gesagt erklärte ihm der Mönch, was es bedeutet im „hier und jetzt" zu sein. Im „Moment" Leben und nicht im Kopf schon die nächsten Schritte zu planen und durchzusprechen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man sich um Arbeit, Familie, Freunde und sich selbst kümmern möchte und ständig das Gefühl hat, etwas Wichtiges zu vergessen oder auf etwas nicht vorbereitet zu sein. Schnell kann es passieren, dass wir einen Moment auf den wir lange gewartet haben nicht so genießen können wie wir es uns vorgenommen haben, weil sich die eigenen Gedanken währenddessen schon um eine andere Situation kümmern. Wie können wir also zufrieden mit uns und dem erlebten sein, wenn wir im Hinterkopf immer einen Schritt weiter planen.
Ein wichtiger Begleiter zu eben dieser Fragestellung, ist für mich der Text in Prediger 3,1-8 geworden:

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„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu Herzen hat seine Zeit; suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit."

Für diese Adventszeit möchte ich mich darauf besinnen, wie unverfügbar die Zeit ist. Auch wenn ich meinen „Lebensentwurf" selbst gestalte, möchte ich mich entlasten. Gott setzt unsere Zeiten, Gute wie böse Zeiten. Lassen Sie uns die guten Zeiten nutzen und auskosten ohne an die nächsten Schritte zu denken, um den Moment zu genießen und Kraft zu tanken, für alles was danach kommen mag.

Diakon Sascha Kuntze

Text: Sascha Kuntze
Bibeltext zitiert nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Bildnachweis: Auf dem Altmühltal-Wanderweg, Foto: Sascha Kuntze
Türchengrafik: S.Terme